Sozio-kulturelle Dimensionen
Information zum Arbeitsbereich
Der Arbeitsbereich sozio-kulturelle Dimensionen am Institut für Urban Diversity Education (I:UDE) beschäftigt sich in Lehre und Forschung mit den Themen soziale Ungleichheit, Diskriminierung, Migration(spädagogik), Transkulturalität und Rassismus- und Antisemitismuskritik. Die Auseinandersetzung mit sozio-kulturellen Dimensionen von Urban Diversity bezieht sich auf das pädagogische Handeln ebenso wie auf die strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen von Schule und Bildung. Der Arbeitsbereich verfolgt das Ziel, gesellschaftskritische Perspektiven mit reflexiver Professionalisierung und pädagogischer Handlungsfähigkeit zu verbinden.
Aufgrund seiner interdisziplinären Ausrichtung werden im Arbeitsbereich verschiedene sozial- und erziehungswissenschaftliche sowie pädagogische Zugänge verfolgt. So werden unterschiedliche Sichtweisen auf sozio-kulturelle Aspekte möglich. Zentral hierbei ist es, sozio-kulturelle Phänomene nicht als selbstverständlich gegebene zu verstehen, sondern sie daraufhin zu befragen, wie sie kontextabhängig in machtvollen sozialen Prozessen hervorgebracht werden. So kommen auch Methoden aus der Kulturanthropologie und den Cultural Studies zum Einsatz, um alltägliche und pädagogisch relevante Normalitätsvorstellungen zu reflektieren (Eriksen, Thomas (2015): Small Places, Large Issues). Schule wird als situiert in migrationsgesellschaftliche Verhältnisse verstanden. Mit dem Begriff Migrationsgesellschaft ist ein Verständnis von Gesellschaft aufgerufen, das Migration als konstitutiv für Gesellschaft begreift. In Dynamiken von Grenzformationen und Zugehörigkeitsordnungen werden dabei Identitäten verhandelt, gesellschaftliche Machtverhältnisse und Teilhabemöglichkeiten reguliert (Mecheril, Paul (2016): Handbuch Migrationspädagogik). Es distanziert sich also entschieden von der Erforschung der Migrant*innen (Bojadžijev, Manuela/Römhild, Regina (2014): Was kommt nach dem ‚transnational turn‘?), sondern nimmt allgemeine Unterscheidungs- und Wissenspraktiken in den Blick: denn Wir/Nicht-Wir-Konstruktionen beeinflussen auch pädagogische Settings und Entscheidungen. Die Praxis der Selbstreflexion als Teil pädagogischer Professionalisierung ist demnach von besonderem Stellenwert.
So sollen diskursive und hochschuldidaktische Räume der Auseinandersetzung in Studium, Fort- und Weiterbildung eröffnet werden, mit dem Ziel, weniger auf selbstverständlich erscheinende, diskriminierungsrelevante sozio-kulturelle Unterscheidungspraktiken angewiesen zu sein. Diese Perspektive will schließlich auch in Orientierung am Bildsamkeitsbegriff einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit leisten. Den Weg dorthin verstehen wir als gemeinsames Lernen in Forschung und Lehre, in dem Freundlichkeit gegenüber Fehlbarkeiten gelebt wird (Goel, Urmila (2021): Freundlichkeit gegenüber Fehlbarkeiten).
Leitung
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Team
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