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Filmpremiere: Dokumentarfilm Stanislaw Zalewski

Am 29. Februar 2024 fand an der Pädagogischen Hochschule Wien eine Fortbildung zum Thema Holocaust Education statt, in deren Rahmen der Dokumentarfilm Zalewski von Jan Dorfer und Daniel Klinger seine Premiere feierte. Die Veranstaltung wurde in Kooperation zwischen dem Polnischen Institut Wien, der Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen und der Pädagogischen Hochschule Wien durchgeführt. Rund 320 Teilnehmer*innen – darunter Lehrer*innen, Schüler*innen, Studierende und viele weitere Interessierte – fanden sich um 18 Uhr im Audimax der PH Wien ein.

Christian Filko vom Institut Urban Diversity Education der Pädagogischen Hochschule Wien eröffnete als Vertreter des dort angesiedelten Arbeitsbereichs Politische Dimensionen die Veranstaltung und hob die zentrale Bedeutung von historisch-politischer Bildung für die Pädagog*innenbildung am UDE-Campus hervor. Die Direktorin des Polnischen Instituts Wien, Monika Szmigiel-Turlej, bedankte sich in ihren Grußworten bei allen an der Veranstaltung beteiligten Personen und betonte die Notwendigkeit, die Erinnerungen an die Zeitzeug*innen und deren Überlieferungen am Leben zu halten. Sie begrüßte Stanislaw Zalewski, den Ehrengast des Abends und Protagonisten des Dokumentarfilms. Dieser war in Begleitung seines Sohnes Hubert Zalewski eigens für die Veranstaltung aus Polen angereist. Andrea und Erich Wahl von der Bewusstseinsregion erläuterten in ihren Begrüßungsworten die Bedeutung von Gedenkstättenpädagogik und verwiesen auf aktuelle innen- und außenpolitische Lagen, die den Bedarf an Antisemitismusprävention erhöhen. Ein herzliches Willkommen und ein besonderer Dank ergingen auch an die Regisseure und Produzenten des Films, Jan Dorfer und Daniel Klinger, die ebenfalls zur Premiere gekommen waren.

Nach der Vorführung des rund halbstündigen Dokumentarfilms fand eine Podiumsdiskussion statt, in deren Rahmen pädagogische und (fach)didaktische Aspekte der Gedenkstättenarbeit sowie der historisch-politischen Bildung im Kontext von Holocaust und Nationalsozialismus diskutiert wurden. David Freudenthaler (Die Presse), der souverän durch die Veranstaltung führte, moderierte das Panel. Gudrun Blohberger skizzierte im Rahmen der Diskussion als pädagogische Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen aktuelle Entwicklungen der Gedenkstättenpädagogik und gab einen tiefgehenden Einblick in die Vermittlungsarbeit. Andrzej Kacorzyk, der stellvertretende Direktor des staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, unterstrich die pädagogischen Potenziale von Schulbesuchen in Gedenkstätten und teilte seine Expertise sowie seine Erfahrungen mit den Teilnehmer*innen. Für die Pädagogische Hochschule Wien diskutierte Michael Koscher vom Institut Sekundarstufe Allgemeinbildung in seiner Funktion als Antisemitismuspräventionsbeauftragter didaktische Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus in der Schule. Martin Krist, AHS-Lehrer und Wiener Netzwerkkoordinator von erinnern.at, der zentralen Anlaufstelle für Holocaust Education in Österreich, schlug eine Brücke zwischen der schulischen historisch-politischen Bildungsarbeit und der Gedenkstättenpädagogik.

Im Anschluss an die Paneldiskussion fand ein Gespräch mit dem Zeitzeugen Stanislaw Zalewski und seinem Sohn Hubert Zalewski statt, das von einer Dolmetscherin für das nicht-polnisch sprechende Publikum übersetzt wurde. Herr Zalewski gab im Gespräch mit Moderator David Freudenthaler vielschichtige Einblicke in seine Biografie und wiederholte immer wieder mahnend: Ein Mensch ist ein Mensch. Dieses Motto, das sich durch die Veranstaltung zog, war insbesondere auch an die Jugend im Raum gerichtet. Die zahlreichen Schüler*innen, die in Begleitung ihrer Lehrpersonen gekommen waren, hatten die Möglichkeit, mit dem Zeitzeugen ins Gespräch zu treten – eine Chance, die viele ergriffen.

Im Anschluss an die Veranstaltung lud das Polnische Institut Wien die an der Organisation und Durchführung der Veranstaltung beteiligten Personen zum Essen ein. In diesem Rahmen wurden auch Ideen für weitere Kooperationen zwischen der Bewusstseinsregion, dem Polnischen Institut, erinnern.at und der Pädagogischen Hochschule Wien diskutiert. Die Resonanz der anwesenden Lehrer*innen und Schüler*innen hat schließlich bestätigt: Es braucht genau diese Formate von Vermittlungsarbeit.

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Kontakt für diesen Beitrag

Christian
FILKO

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Hochschullehrer für Geschichts- und Politikdidaktik mit Schwerpunkt Menschenrechtsbildung, Migration und Global Citizenship Education
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