Bildung mit einem Chromosom mehr. Lernen von Menschen mit Down-Syndrom

Wie verläuft Bildung mit einem Chromosom mehr? Was können wir von Menschen mit Down-Syndrom lernen? Diese Fragen stellten sich in der Veranstaltung, die am 19.3. im Festsaal der PH Wien stattfand, organisiert vom Arbeitsbereich Inklusive Bildung des Instituts für Urban Diversity Education in Kooperation mit der Hochschulvertretung der Pädagogischen Hochschule. Es nahmen ca. 80 Studierende an der Veranstaltung teil. Rainer Grubich, der Leiter des Arbeitsbereichs, und Philipp Gaigg, Vorsitzender der Hochschulvertretung, führten durch die Veranstaltung und befragten als Moderationsteam die Expert:innen in eigener Sache. Diese waren Celine Flatscher, Severin Neira, Ron Pfennigbauer, Johanna Ortmayr und Fanny Neumayer. Spannende Fragen nach Erlebnissen im Kindergarten, der Schulzeit, das Verbringen der Freizeit, nach Freundschaften und dem jetzigen Leben wurden gestellt. So kam es zu sehr berührenden Momenten, die durch die persönlichen Erzählungen sehr lebendig wurden: Geschichten über Ausgrenzung, Mobbing, aber auch wunderbare Begegnungen mit Lehrer:innen und Mitschüler:innen.

Gemeinsam waren allen Expert:innen die kreativen, musikalisch-gestalterischen Erfahrungen, die in ihrem Leben eine große Rolle spielen. Neben dem Tanzen, Moderieren und dem Schreiben von Texten waren es beeindruckende Momente in ihren Lebensgeschichten, die den Teilnehmer:innen von den Expert:innen nahe gebracht wurden. Was wünschen sie sich von den zukünftigen Lehrer:innen und wie soll Schule gestaltet sein? Inklusion, mehr Miteinander und der Wunsch nach individuellen Lernräumen und Angeboten – diese Antworten bringen viele im Festsaal auch zum Nachdenken, denn genau diese Punkte haben den Expert:innen in ihrer Biografien geholfen, ihren Weg zum größten Teil auch selbständig zu gehen. Im Anschluss gab es bei Kaffee und Kuchen einen vertieften Austausch mit- und untereinander. Eine gelungene Veranstaltung mit einem Einblick in beSondere Menschen mit einem Chromosom mehr, von denen viel gelernt werden kann.

So schreiben Studierende in Memos, die sie im Anschluss im Rahmen einer Lehrveranstaltung verfasst haben: „Der Vortrag war eine wertvolle Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse von Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu verstehen und sie in der Gesellschaft zu integrieren. Inklusion ist eine gemeinsame Aufgabe, die uns alle betrifft.“ „Die Bildungswege von Menschen mit Trisomie 21 sind vielfältig und individuell. Eine gelungene Inklusion braucht bessere Unterstützung, Respekt und den Mut, traditionelle Strukturen zu hinterfragen. Ziel sollte es sein, allen Kindern die gleichen Chancen zu ermöglichen – unabhängig von ihren genetischen Voraussetzungen.“

Vielen Dank an alle, die die Veranstaltung ermöglicht haben!

Bericht: Claudia Ovrutcki

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