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Resilienz in der Schule

Professionelle Führung braucht Resilienz, so das Motto der Tagung für Educational Leadership 2022 am 5./6. Dezember der PH Wien und AK Wien

„Raus aus der Alltagsroutine, und neue Impulse, Innovationen und Ideen mitnehmen!“ fasst Vizerektorin Evelyn Süss-Stepancik das Ziel der edu:LEAD 2022 zusammen. Wie aktuell das Thema Resilienz auch in der Schule ist, liegt auf der Hand: Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für positive Emotionen, unterstreicht Keynote Speaker Nico Rose, der sich aus Düsseldorf live zugeschalten hat, denn sie sind sozialer Schmierstoff. Er zeichnet das Bild eines Gartens, den es zu pflegen gilt. Wer sich ständig nur auf das zu jätende Unkraut konzentriert, vergisst unter Umständen sich an der Schönheit des Gartens zu erfreuen. Gerade Führungspersönlichkeiten kommt eine entscheidende Rolle dabei zu, als gutes Beispiel voranzugehen.

Gabriele Schmid von der AK Wien will Ressourcen öffnen, um Schulstandorte zu stärken, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und dabei die Schulleitungen zu entlasten, denn bei dem Thema seien alle gefragt, ihren Beitrag zu leisten. Das diesjährige Programm umfasst hochkarätige Keynotes, Workshops und Impulsbeiträge sowie Diskussionen, und der intensive Austausch der Teilnehmer:innen zeigt, welchen Wert die gegenseitige Stärkung hat.

In ihrer Keynote unterstrich Maria Bogensperger im Kontext der Schule nicht nur an die Mitarbeiter:innen zu denken, sondern auch an die Schüler:innen und deren Eltern. Gerade die Elternarbeit werde manchmal immer noch unterschätzt. Einen weiten Bogen über Gleichberechtigung, Menschenrechte, Inklusion und Aspekte von Frieden spannte Ursula Mauric, die nicht nur der Frage nachging, ob wir alle Herausforderungen überleben werden, sondern wie und das bestmöglich gelingen kann. Ihr Forschungsschwerpunkt befasst sich aus gutem Grund mit eben jenen Dimensionen des demokratischen Zusammenlebens an der Schule.

Einen Einblick darin, was es bedeutet, eine Schule zu leiten, und welchen Beitrag übergeordnete Strukturen dabei geben können, um die Schulleitungen zu unterstützen, gab Elisabeth Fuchs von der Bildungsdirektion. Die Mühe lohnt, denn Lehrer:in sein sei trotz aller Belastungen Schwierigkeiten ein toller Job. Die Kommunikation mit den Schulleitungen zu verbessern und die Koordination zu optimieren sei derzeit eine zentrale Aufgabe der Bildungsdirektion. Der großen Verantwortung sei sie sich bewusst, betont Fuchs in der kontroversen Diskussion zu aktuellen Herausforderungen und Problemen im Bildungssystem.

In einer Podiumsdiskussion zum Abschluss thematisierten Elisabeth Fuchs (Bildungsdirektion), Elke Larcher (Arbeiterkammer), Martina Mikovits (Schulzentrum Ungargasse, Wien 3.), Robert Novacko (Musisch kreative Mittelschule, Wien 12.), Barbara Pitzer (BMBWF) ihre Ansätze zu Positive Leadership:

Wertschätzung und Respekt als Grundhaltung im Umgang miteinander sei das Um und Auf. Die Wirkung davon sei nicht zu unterschätzen, denn nicht nur die Kolleg:innen wüssten das zu schätzen, sondern auch die Schüler:innen merken das deutlich, wenn Lehrer:innen ihnen so begegnen, resümiert Robert Novacko. Wie man führt, hängt sehr davon ab, wie man selbst als Mensch ist, und dann stellt sich die Frage, wie die Schule beschaffen ist, die man führt, reflektiert Martina Mikovits. Heterogene Schulsysteme brauchen besonders gut aufgestellte Lehrkräfte, um diese im positiven Sinne zu führen. Schulentwicklung sei ein Prozess, an dem sich alle einbringen müssen. Elke Larcher weiß, „Die Arbeitswelt wird sich künftig noch unberechenbarer verändern, somit ist es besonders wichtig, dass Kinder heute in der Schule Lernen positiv besetzt erleben, denn die junge Generation wird ein Leben lang lernen. Defizitorientierung bringt uns auch heute schon nicht weiter.“ Die Pädagogin aus Leidenschaft Barbara Pitzer weiß um die Bedeutung von Feedback von Schüler:innen, die die Selbsteinschätzung wesentlich ergänzt, daraus habe sie sehr viel für ihren beruflichen Weg gelernt. Gerade in heftigen Zeiten könne auch Humor das Elend durchbrechen, in dem Menschen sich oftmals spüren. Verständnis für Fehler ist die Grundlage für eine gute und starke Beziehung, in der sich Lösungen finden lassen. Ich führe Teams und keine Einzelpersonen. Da ist das besonders wichtig. Sonst machen Führungsaufgaben schnell einsam.“ so Pitzer. Ähnliche Erfahrungen teilt Elisabeth Fuchs, die schon früh versucht hat, mit Teams an Problemen zu arbeiten, und diese konstruktiv zu lösen. Wer mitgestalten und mitreden kann, trägt die Lösung automatisch besser mit. „Partizipation ist der Schlüssel, Kommunikation das Prinzip.“ fasst Fuchs zusammen.

Einen künstlerischen Rahmen um die Veranstaltung spannten einerseits die MusikPHabrik, die diesmal mit einem Ensemble von vier Musiker:innen vertreten war, und optisch fasste Graphic Recorder Markus Engelberger die wichtigsten Botschaften und Köpfe des Events pointiert zu Bildern und Keymessage Cards zusammen.

Die Leiterin des Zentrums für Leadership und Führungsmanagement der PH Wien, Birgit Pecoraro freut sich über den Erfolg der Tagung. Gemeinsam mit ihrem Team Elisabeth Traxler und den Moderatorinnen des beiden Konferenztage Simone Atzesberger und Evelyn Dechant-Tucheslau fühlen sie sich in der Themensetzung bestätigt. Möge diese Tagung die nötige Stärkung sein, die die Führungskräfte im Schul- und Bildungsbetrieb brauchen, und möglichst noch lange nachwirken.

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