Andrea Kovarik

„Vom Wissen zum Handeln“ – SDG-Tagung an der PH Wien

Die Dringlichkeit der Klimakrise wird uns allen, insbesondere auch den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften, fast täglich vor Augen geführt. Vor diesem Hintergrund setzte sich am 04. Juli eine Tagung an der PH Wien – in Kooperation mit den österreichischen Kompetenzzentren für Chemie, Biologie und Physik der Universität Wien – mit der Unterrichtstauglichkeit der Sustainable Development Goals (SDGs) der UN auseinander. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie wir vor dem Hintergrund besorgniserregender Klima-Fakten guten, die Schüler*innen zum Tun ermächtigenden Unterricht entwickeln können.

Nach der Begrüßung durch Vertreter*innen der beteiligten Institutionen bestritt Harald Lesch, auch in Österreich bestens bekannter Professor für Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und einer der wohl bekanntesten Warner vor den Folgen des Klimawandels, die erste Keynote unter der Überschrift „Von der Eiszeit zur Heißzeit“. Sicherlich auch seiner Popularität wegen folgten rund hundert Lehrkräfte aus ganz Österreich der Einladung zur Tagung. Lesch skizziert in deutlichen Worten die globalen Folgen der Klimakrise und sparte dabei nicht mit Kritik an politischen Entscheidungsträger*innen, die noch immer die Augen vor den katastrophalen Folgen eines unkontrollierten Temperaturanstieges verschlössen.

Im Anschluss daran stellte Cecilia Scorza-Lesch ein Bildungsprogramm der LMU „Der Klimawandel: Verstehen und Handeln“ vor, welches unter anderem einen „Klimakoffer“ hervorgebracht hat, der Schüler*innen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung stellt, sich mit der Thematik vertraut zu machen und eigene Handlungsmöglichkeiten zu erkunden.

In der zweiten Keynote befasste sich Nadja Belova (Universität Bremen) überaus engagiert mit der Thematik „Verantwortungsvolles Handeln in einer Welt der Postwahrheit – die Rolle der (sozialen) Medien für das Erreichen des SDGs kritisch hinterfragen“. Für die Teilnehmer*innen war es besonders interessant, sich in die Erlebniswelt von Kindern und Jugendlichen hineinzuversetzen, die ihre Informationen insbesondere über TikTok, Instagram & Co beziehen. Dabei sind sie in einem erheblichen Maß auch Fake News und weiteren Manipulationen ausgesetzt, was seitens Schule und Lehrkräften unbedingt aufzugreifen wäre. Hierzu liegen umfangreiche Materialien und Zugänge seitens Belovas und ihrem Team vor, die den Teilnehmer*innen auch zur Verfügung gestellt werden.

Am Ende beider Keynotes standen viele Nachfragen und Kommentare der Teilnehmer*innen, die sich als kompetentes, kritisches Publikum präsentierten.

Nach einer kurzen Mittagspause verteilten sich die Teilnehmer*innen auf fünf parallele Workshops, die am Nachmittag angeboten wurden. Hier wurde Perspektiven auf die Thematik aus den verschiedensten Blickwinkeln angeboten: Klimawandel und Kindeliteratur wurden untersucht, eine (naheliegende) Brücke zwischen Klimakrise und Urban Diversity Education geschlagen, die Handlungsorientierung in der Klimabildung adressiert, das Empowerment von Schüler*innen in der Klimakrise erläutert oder die Fähigkeiten von Holz als Klima-Rohstoff dargestellt. Da alle Workshops doppelt angeboten wurden, hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich zumindest mit zwei der Themen näher zu befassen. Genauere Informationen finden sich unter https://phwien.ac.at/infos_termine/sdg-tagung-2023/

Trotz des dichten Tages blieben die meisten Teilnehmer*innen bis zum Schluss der Veranstaltung aktiv dabei. Veranstaltungsleiterin Andrea Kovarik konnte am späten Nachmittag ein überaus positives Fazit der Veranstaltung ziehen.

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