Das interkulturelle TV-Magazin „Heimat fremde Heimat“ des ORF stellt Informationen über die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt in Österreich in den Mittelpunkt seiner Berichterstattung. Für die Ausgabe des Magazins, das am 20.10.2024 ausgestrahlt wurde, gestaltete der ORF einen Beitrag zu „Mehrsprachigkeit im Bildungswesen“. Rainer Hawlik (I:UDE) wurde gebeten, über Prinzipien mehrsprachigen Unterrichts in Österreich und seine Tätigkeit als Leiter des Hochschullehrgangs „Erstsprachenunterricht“ Auskunft zu geben.

„Schüler*innen mit Migrationsbiografie sind in Österreich häufig weder in ihrer eigenen Muttersprache noch in der schulischen Zielsprache Deutsch ausreichend ausgebildet. Die politisch Verantwortlichen sowie das pädagogische Personal wollen dieses Problem schon lange lösen. Im zweisprachigen Schulwesen für die autochthonen Volksgruppen werden SchülerInnen seit Jahrzehnten erfolgreich in zumindest zwei Sprachen ausgebildet“, schreibt der ORF in der Beschreibung des Beitrags. Im TV-Magazinbeitrag von Sabina Zwitter kommen dazu Pflichtschullehrer*innen aus Wien und Bleiburg sowie Hochschullehrende aus Wien zu Wort.

„Ich plädiere sehr stark dafür, dass Schüler*innen sich in beiden Sprachen entwickeln“, sagt Rainer Hawlik im Gespräch. „Diese Schüler*innen haben ein Recht auf ihre Erstsprachen, weil es ein Menschenrecht ist und weil sie diese Sprachen auch für ihre Identitätsbildung brauchen. Man geht davon aus, dass es so etwas gibt wie eine Mehrfachzugehörigkeit von mehrsprachigen Schüler*innen. Dass sie in mehreren Räumen gleichzeitig sind, in mehreren sprachlichen Räumen gleichzeitig agieren – und deshalb ist es wichtig, diese Schüler*innen zu unterstützen und ihre Sprachen in der Schule tatsächlich zu lehren und den Schüler*innen mitzugeben, damit sie sich entwickeln“, führt Hawlik weiter aus.

Link zum ORF-Beitrag (abrufbar bis 18.04.25): https://on.orf.at/video/14247769/heimat-fremde-heimat-vom-20102024