Abschluss der Fortbildungsserie "Familienzusammenführung in Österreich"

Lehrpersonen sind – auch bedingt durch den laufenden Zuzug von Kindern und Jugendlichen im Wege der Familienzusammenführung – im schulischen Alltag seit Jahresbeginn 2024 wieder zunehmend mit dem Thema Flucht konfrontiert. Die Herausforderungen, die Schüler*innen mit Fluchterfahrung mitbringen, erfordern ein sensibles und informiertes Vorgehen seitens der Lehrkräfte.

Am 21.10.2024 bildete die Präsenzveranstaltung „Familienzusammenführung in Wien“ (FaWi) an der Pädagogischen Hochschule Wien den Abschluss zu zahlreichen Online-Fortbildungen als Bundesseminare, die im Zusammenhang mit der Familienzusammenführung aus dem arabischen Raum un Nahen Osten von I:UDE angeboten wurden. In Präsenz gab es an jenem Nachmittag als Fortbildungshalbtag 2 Workshop-Schienen à 90 Minuten mit parallelen Angeboten. Abgehalten wurden Workshops von Sophie Danter und Heike Summerer (beide Diakonie Bildung) zu “Wir als Schulklasse – Wie baue ich eine Klassengemeinschaft auf, wie stärke ich den Zusammenhalt?” und “Wie führe ich in der Elternkooperation Gespräche mit dem Videodolmetsch? Tipps und Tricks zur idealen Gesprächsführung in der pädagogischen Beratung”; Anne Pritchard-Smith (BD Wien) gab aktiv Unterweisung in ihrem Workshop “DDD: Der DFKL-DFK-DaZ Erste Hilfe Koffer mit praktischen Ideen”, während  Leonhard Matejka (PH Wien) über “Non-verbale Kommunikation, Unterstützte Kommunikation” referierte. Rainer Hawlik (PH Wien) begleitete und moderierte zu Beginn den Nachmittag für rund 40 Teilnehmer*innen und erörterte in einem Kurzvortrag das neu erschienene Magazin “TRIO plus” mit methodischen Tipps zu dieser mehrsprachigen Lesezeitschrift für Schüler*innen in den Migrationssprachen Arabisch, Türkisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Deutsch.

Organisiert wurden die Workshops von Rainer Hawlik, Brigitte Sorger, Assimina Gouma und Rainer Grubich. In den Monaten zuvor hatten an die 70 Teilnehmer*innen verschiedene Online-Angebote von “Familienzusammenführung in Österreich” (Organisation: Rainer Hawlik, Brigitte Sorger) wahrgenommen:

Ein mehrteiliges Angebot stellte Marlis Schedler, BEd, MSc (PH Vorarlberg) mit „Alphabetisierung in der Sekundarstufe I“ (9 UE). Ihre dreiteilige Fortbildung zur Methodik und Didaktik der Alphabetisierung, L2 Deutsch nach L1 Arabisch bei Wechsel des Zeichensystems fand, Di, 28.5.2024, Mo, 3.6.2024 und Mo, 10.06.2024 jeweils von 14:30 – 17:00 Uhr statt.

Am Di, 11.06.2024, 15.00 Uhr – 16.30 Uhr besprachen Pia Harmer und Michael Steiner (beide PH Wien) „Wie kann ich welche KI im Unterricht mit mehrsprachigen Kindern einsetzen?“ (2 UE) und unterwiesen im behutsamen und umsichtigen Umgang im Unterricht mit Google Translate, DeepL, Übersetzungs-Apps, Online-Wörterbücher etc. in gemeinsamer Kooperation zwischen Lehrer*innen des Erstsprachenunterrichts Arabisch und anderen Lehrer*innen im Team.

Am Do, 13.06, 15.00 Uhr – 16.30 Uhr referierten MMag. Mohamed Abdel Keream, M.Sc. (Zentrum für Lehrer*innenbildung, Universität Wien / Lehrperson, Gymnasium am Augarten) und MMag. Marie-Claire Sowinetz (UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR) über „Flucht. Ankommen. Bildung: Bedarfsorientierte Konzepte von und für Lehrkräfte“ (2 UE). In ihrem 90-minütigen Online-Seminar erhielten die Teilnehmer*innen eine Mischung aus theoretischem Wissen und praktischen Ideen für Ihre Arbeit mit Schüler*innen mit Fluchterfahrung. Neben Wissen und Hintergründen zur Familienzusammenführung sowie Einblicke in mögliche Bildungsbiografien von Betroffenen liegt der Fokus auf praxisorientierten Konzepten und Handlungsschritten für die Arbeit mit Schüler*innen mit Fluchterfahrung. Darüber hinaus gab es für die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich aktiv mit anderen Lehrkräften auszutauschen.

Die Entwicklung der kommenden Wochen und Monate in Bezug auf die in Österreich stattfindende Familienzusammenführung für Familien aus dem Nahen Osten und der arabischen Welt werden weisen, ob eine Adaption oder Neu-Auflage des Programms für Lehrer*innen in Wien als zielführend erachtet wird.

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