Tag der Forschung 2025

Der Tag der Forschung im Verbund Nord-West fand am 25. Februar 2025 an der Pädagogischen Hochschule Wien statt. Die Veranstaltung, die von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Niederösterreich, der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich und der Pädagogischen Hochschule Wien organisiert wurde, brachte rund 130 Teilnehmer:innen zusammen.

Den Auftakt des Tags der Forschung 2025 bildete eine musikalische Einlage der MusikPhabrik unter der Leitung von Christof Moser. In ihrer Eröffnungsrede hob Rektorin Herzog-Punzenberger die Rolle von Wissenschaft und Forschung bei der faktenbasierten Auseinandersetzung mit Desinformation hervor. Vizerektor Kraker skizzierte die Entwicklung der Veranstaltung im Verbund Nord-Ost, die seit ihrer Gründung 2017 kontinuierlich gewachsen ist. Das Programm umfasste 60 Fachbeiträge, die in 11 Slots am Vor- und Nachmittag präsentiert wurden. Ergänzend boten sieben wissenschaftliche Poster während der Kaffeepausen Gelegenheit zum fachlichen Austausch.

Die erste Keynote hielt Univ.-Prof. Georg Tafner von der Humboldt-Universität zu Berlin. In seinem Vortrag mit dem Titel „Die Beobachtbarkeit eines Sachverhaltes erklärt ihn noch nicht.“ (Tetens 2013, 23) setzte er sich mit irreführenden Vorstellungen von Evidenz und Wirkungsmessung im pädagogischen Kontext auseinander. Tafner betonte die zentrale Rolle wissenschaftlicher Theorien, die – in Anlehnung an Kant – unser Denken strukturieren und als Grundlage für begründete Handlungen dienen. Methodisch valide Urteile, so Tafner, seien ausschließlich auf der Basis wissenschaftlicher Theorien möglich und nicht mit subjektiven oder kollektiv geprägten Theorien gleichzusetzen. Design-Based Research bezeichnete er als sinnvollen Ansatz, um wissenschaftliche Erkenntnisse in begründete pädagogische Handlungen zu überführen.

In der zweiten Keynote am Nachmittag sprach Dr. Judith Schellenbach-Zell von der Universität Wuppertal über „Zwischen Theorie und Praxis – Praktiken evidenzorientierter Lehrkräftebildung“. Sie plädierte für eine Evidenzorientierung als pragmatischen Ansatz in der Lehrkräftebildung, den sie bewusst von einer strikten Evidenzbasierung abgrenzte. Anhand eines vereinfachten Angebot-Nutzungs-Modells erläuterte sie verschiedene Reflexionsansätze und theoriegeleitete Reflexionsprozesse bei Studierenden. Dabei stellte sie ein Modell vollständiger evidenzorientierter Reflexion vor, das die Nennung und Beschreibung relevanter Theorien und Befunde mit einer konkreten pädagogischen Situation verknüpft. Ihr Vortrag knüpfte damit inhaltlich an die erste Keynote des Tages an.

Am Nachmittag folgte ein weiterer Slot mit Fachbeiträgen, in dem Forschende der beteiligten Hochschulen ihre aktuellen Projekte präsentierten. Der interdisziplinäre Austausch wurde von vielen Teilnehmer:innen als bereichernd wahrgenommen. Zum Abschluss bot sich ab 16:30 Uhr die Gelegenheit, die Diskussionen in informellen Gesprächsrunden in der Aula fortzusetzen.

Ausblick

Mit Blick auf das kommende Jahr richtet sich der Fokus nun auf die nächste Ausgabe des Tags der Forschung, die 2026 an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik stattfinden wird.

Kontakt

Dr.in
Gundula
WAGNER

,

M.Ed
HS-Professorin für Schulpädagogik/Empirische Unterrichtsforschung

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