Die PH Wien hat das Jahr 2025 mit einem Neujahrsempfang freudig und zugleich nachdenklich begrüßt. Rektorin Herzog-Punzenberger ging in ihrer Neujahrsansprache auf den bewussten Umgang mit den psychologischen Effekten der verzerrten Wahrnehmung ein, wie den Negativitätsinstinkt oder den Verallgemeinerungsinstinkt. Sie betonte dabei die Wichtigkeit, sich an Daten und Fakten zu orientieren, um nicht in die Nostalgiefalle zu tappen. Es besteht große Gefahr, die beeindruckenden positiven Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte zu unterschätzen, wie das Verschwinden extremer Armut, die ständige Erhöhung der Lebenserwartung und Vieles mehr. Als Basis für die weltweit unerwartet positive Entwicklung seit 1800 erläutert sie Wissenschaft, technische Entwicklung, Integrität in der Verwaltung, intelligent geplante Strukturen und Prozesse, verantwortungsvolle Entscheidungsträger*innen und das politische System der liberalen Demokratie bis hin zu den UN-Organisationen. Als wichtige Aufgabe der PH beschrieb sie, den Studierenden Instrumente an die Hand zu geben, um gegen die Verrohung der Sprache vorzugehen und mit den Gefühlsmaschinerien sozialer Medien aber auch jeglicher Polarisierungsunternehmen reflektiert umzugehen. Abschließend erinnerte sie an die lebensentscheidende Wirkung von Bildung, wie jener des 10-jährigen Mädchens Tilly Smith, die 2004 am Strand von Phuket die ersten Vorzeichen des herannahenden Tsunamis erkannte, weil sie im Geografieunterricht sehr gut aufgepasst hatte. Dadurch konnte sie nicht nur ihr eigenes Leben und das ihrer Familie retten sondern von rund 100 Menschen. Bildung kann Leben retten, guter Unterricht jedenfalls!

Die angesprochene Literatur: „Factfulness“, „Triggerpunkte“ und „Wider die Verrohung“ wird in Kürze in der Bibliothek zur Verfügung stehen. Interne Fortbildungsformate zu diesen Themen befinden sich in Vorbereitung.